Hundehalter sind doof!

Ein Appell von Michaela, der ich hier gern etwas Platz einräume, um ihrer Wut Luft zu machen.

Wir gehen jeden Tag mehrmals mit unserem lernwilligen Wirbelwind durch die Nachbarschaft, den Wald und über Feld & Wiesen. Die Spaziergänge machen (fast immer) viel Spaß und sowohl Enya als auch wir als Ersthundebesitzer lernen jeden Tag etwas dazu.

Ein Ärgernis, dass sich aber durch die letzten Monate durchzieht und die Worte befreundeter Hundehalter nur allzu deutlich bewahrheitet, sind Zusammentreffen mit renitenten, beratungsresitenten anderen Herrchen und Frauchen! Mir platzt hier regelmäßig die Hutschnur!

Die Fraktion „Der tut nichts, der will nur spielen!“ ist durch Martin Rütter hinlänglich bekannt. Hunde dieser Menschen sind gemeinhin weder gut erzogen noch hören sie auf ihre Zweibeiner.

Menschen, die beim Anblick von Enya in Verzückung verfallen, kennen wir inzwischen zur Genüge. Kann man auch verstehen, denn sie ist einfach zuckersüß. Dennoch, wenn wir sie an der Leine haben (immerhin ist sie noch eine unerfahrene Schülerin), sollten die anderen Hundehalter ihre Hunde auch anleinen und nicht mit den Worten „Die ist ja noch ganz jung, die möchte meiner sooo gern kennenlernen!“ auf uns loslassen. Die Botschaft ist für Enya sehr schwer nachzuvollziehen, denn wie soll sie verstehen, dass wir ihr das Spielen untersagen und ein anderer Mensch samt Hund das komplett ignoriert?

Auch absolut nervtötend: Es ist klar ersichtlich, dass ich mit Enya Fuß-Gehen trainiere. Der andere Hundehalter fragt, ob sein Hund zu uns kommen darf. Allein diese Frage ist schon eine echte Ausnahme und positive Überraschung gewesen. Doch als ich die Frage verneine (sie war offenbar nur rhetorisch gemeint), kommt ein spitzes „Warum nicht?“. Schön, dann rechtfertige ich mich eben: „Weil wir hier gerade trainieren.“ Die Antwort: „Das ist aber echt gemein, sie würde unseren Hund ganz sicher sehr gern kennenlernen und Sie nehmen ihr diese Chance.“ Sprachs und kommt auf uns zu. Damit hatte sich das Training dann erledigt. Grrr!

Es gibt auch die Spaziergänger, die schon von vornherein einen Bogen um uns machen, da sie Respekt vor Hunden haben. Das ist nur allzu verständlich, denn es gibt einfach zuviele Spinner, die einen Hund halten dürfen.
Wir führen Enya dann immer sehr eng und möglichst auf der abgewandten Seite. Wenn diese Leute dann aber wild mit den Armen fuchteln, fühlt sich die Maus halt zum Spielen animiert und fängt an zu ziehen oder im worst case in die Leine zu springen. Auch das ist gegenüber Enya echt unfair. Sie kann in solchen Situationen (noch) nicht wider ihre Natur handeln.

Noch ein Highlight der letzten Wochen: Wir stehen (bzw. Enya sitzt) vor dem Supermarkt und Enya lernt vorbildlich, sich auf uns zu konzentrieren. Schwierig wirds, wenn man dann in ein Gespräch verwickelt wird und die anderen Hundebesitzer (wenn auch ohne Hund unterwegs) einmal mehr Enyas Charme erliegen und sie „nur ganz kurz streicheln wollen“. „Nein“ ist dann wiederum keine besonders beliebte Antwort…
Und auch die Einkaufstasche direkt, aber wirklich direkt, an der Nase des Hundes vorbeizutragen, obwohl man durchaus mehr Abstand hätte halten können, macht mich regelmäßig fuchsig.

Lange Rede kurzer Sinn: Es mangelt ganz offensichtlich sehr vielen Hundehaltern an Respekt vor ihren ebenfalls Hunde führenden Mitmenschen. Eine klare Kommunikation und die Akzeptanz des Gegenübers wäre hier sehr wünschenswert.

Danke – auch im Namen von Enya
Michaela